Der Mehrgrößenschnitt

Wir bei Farbenmix haben uns entschieden unsere Schnitte als Mehrgrößenschnitte zu erstellen. Das bedeutet, dass auf einem Schnittbogen mehrere Größen abgebildet sind und die entsprechende Größe mit Hilfe eines Strichcodes vor dem Zuschnitt kopiert werden muss. Ist es ein umfangreicher Schnitt, kann es vorkommen, dass manche Schnittteile auch übereinanderliegend abgebildet sind.

Der Schnitt kann dann nicht direkt ausgeschnitten, sondern muss/sollte kopiert bzw. abgepaust werden.

Für den Anwender hat das gleich mehrere Vorteile. Mit einem Mehrgrößenschnitt bekommt man eine breit aufgestellte Größenspanne an die Hand. Das ist insbesondere bei Kinderschnitten von großem Vorteil, denn manchmal sind ja gleich mehrere Kinder in unterschiedlichen Größen zu benähen oder, einmal einen Lieblingsschnitt gefunden, kann man ihn über mehrere Jahre nähen ohne jedes Mal einen neuen Schnitt in nächster Größe kaufen zu müssen.

Aber auch bei Erwachsenen zahlen sich Mehrgrößenschnitte aus. Denn ein Erwachsenenschnitt muss meist noch etwas auf die eigenen Formen angepasst werden, da ist es hilfreich, wenn die Größenlinien der nächst größeren/kleineren Größe vorliegen. Manchmal benötigt auch ein anderer Stoff für den gleichen Schnitt eine andere Größe, auch da ist es von Vorteil, wenn man mit einem Schnitt bereits mehrere Größen geliefert bekommt.
Beim Abpausen des Schnittes lassen sich dann Anpassungen direkt mit einzeichnen und sollte mal ein Schnittteil verloren gehen, lässt es sich immer wieder neu abpausen ohne den Schnitt neu bestellen zu müssen.

  Hier noch einmal alle Vorteile auf einen Blick:

 • dauerhafte Reproduzierbarkeit

• Auswahl mehrerer Größen möglich (Geschwisterkinder, Wachstum, Zu- und Abnahmen)

• Anpassungen leichter möglich (Weiten- und Längenänderung)

• manchmal erfordert eine andere Stoffqualität eine kleinere oder größere Größe (z.B. sehr

dehnbarer lockerer Strickstoff im Vergleich zu festen kaum dehnbaren Sweat)

• mehrere Größen zu einem akzeptablen Preis im Vergleich zu einem teuren Einzelschnitt, der ggf. meine Größe nicht trifft.

 

Mehrgrößenschnitt kopieren/abpausen - wie geht das?

 Schritt 1: Größe ermitteln

 Bevor das Schnittmuster kopiert wird, muss die korrekte Größe ermittelt werden. Dazu enthalten alle unsere Mehrgrößenschnitte eine Maßtabelle, die das Maß des fertigen Kleidungsstücks angeben. So kann man mittels passendem Kleidungsstück die Größe gut überprüfen, ohne ein Körpermaß messen zu müssen. Bei Oberteilen ist die Oberweite, bei Hosen die Hüftweite ausschlaggebend für die Größenermittlung. Wenn die korrekte Größe gefunden ist, wird der Schnittbogen am besten auf einem großen Tisch auseinandergefaltet, so dass man sich einen Überblick über alle Schnittteile verschaffen kann.

 

 

Schritt 2: Schnittteile auswählen

Wenn es alternative Nähweisen gibt (z.B. Kragen oder Kapuze oder lange/kurze Ärmel) ist zu überlegen, ob zunächst nur die benötigten Schnittteile kopiert werden oder gleich doch alle, für den Fall, dass die andere Variante doch auch in naher Zukunft genäht werden soll.

 Zwischen den Schnittteile findet sich auf dem Bogen die Legende, eine Art Strichcode, der für jede Größe anders ist. Bei farbigen Schnitten kann sogar noch die Farbe variieren. Hier sucht man sich nun den Strichcode heraus, welcher der ermittelten Größe entspricht.

 

 

Schritt 3: Abpausen

Zum Abpausen empfiehlt sich leicht transparentes Papier von mittelfester Qualität. Die meisten Stoffhändler vor Ort haben gutes Schnittpapier im Programm. Wenn man viel näht, mag es sinnvoll sein, sich um eine große Papierrolle zu bemühen. Manche unserer Kunden verwenden auch gerne Baufolie, darauf sollte man jedoch unter dem Gesichtspunkt der Plastikvermeidung eher verzichten.

 Sollten manche Linien unter dem Papier nicht so gut zu erkennen sein, kann man zuvor auf dem Schnittbogen seinen Strichcode der Größenlinie mit einem farbigen Filzstift markieren. Das ist zwar ein kleiner Extraschnitt, bewahrt aber doch davor, dass man nicht aus Versehen auf eine falsche „Fährte“ gerät.

 

 Legt man nun das transparente Papier darüber, lassen sich die Linien ganz leicht abzeichnen. Um ein Verrutschen des transparenten Papiers zu vermeiden, kann man beide Papierlagen mit Gewichten aufeinander fixieren.

 

 

Schritt 4: Beschriften & ausschneiden

Beim Abzeichnen werden auch direkt alle Markierungen und Hinweise (hintere Mitte, Fadenlauf, Bruch etc.) auf dem Schnittteil vermerkt.

 

Das Schnittteil mit dem Schnittmusternamen, der Größe, dem Schnittteilnamen zu beschriften, ist sehr zu empfehlen. Das macht das Zuordnen bei unterschiedlichen Größen einfacher und geht mal ein kleines Schnittteil verloren, lässt es sich so beim Wiederfinden leichter einsortieren.  Es kann auch hilfreich sein, auf dem Schnitt zu notieren, aus welchem Stoff der Schnitt schon genäht wurde. So ist die Zuordnung des Schnittes später anhand des Kleidungsstückes auch immer noch möglich.

Wird direkt notiert wie oft das Schnittteil zugeschnitten werden soll, erspart man sich beim Zuschnitt den Blick in die Schnitttabelle und hat u.a. auch direkt vor Augen, ob im Stoffbruch oder gegengleich zugeschnitten werden muss.

Auf diese Weise hat man recht zügig alle Schnittteile abgepaust. Zum Schluss werden alle Schnittteile dann ausgeschnitten.

 Manchmal liegen Schnittteile noch als sogenannte „Maßteile“ vor. Diese werden dann entweder direkt aus dem Stoff mittels Lineal und Rollschneider zugeschnitten, oder man fertigt sich mit den angegebenen Maßen auch noch ein entsprechendes Papierschnittteil.